Chronik
Im alten Rathaus, mittlerweile abgerissen, wurde die Sport- und Kulturgemeinschaft Stockstadt am Rhein e.V. 1945 gegründet.
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches, im Frühjahr 1945, kam auch das örtliche Vereinsleben zum vollständigen Erliegen. Personenvereinigungen waren nicht gestattet.
Doch dem Drängen der sportbegeisterten Jugendlichen konnten sich die Besatzungsmächte nicht auf Zeit verschließen.
Bereits im Sommer 1945 gestatteten die Alliierten die Bildung von Sportausschüssen auf Kreis-Ebene.
Das installierte Gremium traf sich am 2. August 1945 zu Gesprächen im Rathaus und beschloss die Gründung der SKG Stockstadt.
Der spätere Landrat des Kreises Groß-Gerau, Jean Harth, verschickte in seiner Eigenschaft als Leiter des Jugend- und Wohlfahrtsausschusses am 16. August 1945 die Genehmigung an die Gemeindeverwaltung Stockstadt.
Die Gemeinde berief aus den Reihen der ortsansässigen Sportler sechs Personen als Sportausschuss. Der vorläufige Vorstand, der der Militärregierung gemeldet wurde setzte sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender – Wilhelm Graulich
Vorsitzender – Otto Pfeiffer
Rechner – Peter Graulich
Rechner – Ludwig Lautenschläger
Beisitzer – Ernst Grünig und Johannes Henninger
So wurde im alten Rathaus, mittlerweile abgerissen, die Sport- und Kulturgemeinschaft Stockstadt am Rhein e.V. 1945 gegründet.
Die Aufgabe des neu gegründeten Vereins war die Förderung des Sportes, so wie die Integration von Kultur und Volksbildung.
Mit der Gründung der Fußballabteilung am 31. August 1945 im Darmstädter Hof (Kino-Fritz) griffen die Sportler aktiv ins Geschehen ein.
Die Gesangsabteilung bildete sich am 12. Januar 1946.
Im Februar folgte die Kegelabteilung im Goldenen Stern als fünfte Sparte.
Der Verein der Hundefreunde hat sich Ende 1946 der SKG angeschlossen.
Ebenfalls 1946 gründete sich eine Mandolinen- und Theatergruppe.
Bei der ersten Jahreshauptversammlung am 27. Juli 1946 im Gasthaus „Zur Krone“ wurde der geschäftsführende Vorstand mit vier Personen und 14 Beisitzenden gewählt.
Nach Überlieferung hatte der Verein zu diesem Zeitpunkt 306 Mitglieder.
Erst am 8. Oktober 1948 entstand dieTurnabteilung, da Turnen bis dahin nach den Bestimmungen der Militärregierung in den Bereich „Wehrertüchtigung“ eingestuft war.
Im November 1952 folgte die Gründung der Tischtennisabteilung.
Als in den 50er Jahren Monovereine keine Pflicht mehr waren, kam es zu Veränderungen in der Vereinsstruktur und einige Abteilung lösten sich auf oder wurden außerhalb der SKG selbständig.
Ende 1952 existierten nur noch die Abteilungen Angeln, Gesang, Fußball und Turnen.
Im Jahre 1968 gründete sich die Tischtennisabteilung neu.
1973 folgte eine Volleyballabteilung, 1974 eine Tennisabteilung und ebenfalls 1974 wurde wieder eine Kegelabteilung gegründet.
Der Bau der Altrheinhalle 1973 befruchtete das Vereinsleben zusehends.
Höhepunkt des Vereinslebens war die jährliche Ausrichtung des Altrheinfestes, das in den Jahren 1948 bis 1980 regelmäßig durchgeführt wurde.
Nachdem der Zeitaufwand für die helfenden Mitglieder zu hoch wurde, die Kosten enorm stiegen und auch die Erwartungen des Publikums im angemessenen Rahmen kaum noch zu erfüllen waren, konnte der Verein die erforderlichen Leistungen nicht mehr erbringen und das Traditionsfest wurde eingestellt.
Aber irgendwie ging es immer weiter!!!!
Von 1986 bis 1989 existierte sogar eine Frisbee-Abteilung die zweimal Deutsche Meisterschaften in Stockstadt ausrichtete.
Im Jahre 2001, nach 55 Jahren, kam es zu einem beispielhaften Höhepunkt des Vereinsgeschehens. Die SKG wagte sich an die Erstellung einer Vierbahnen-Kegelanlage. Mit Unterstützung der Gemeinde konnte dieses Projekt realisiert werden. Finanziell nur von der SKG und der Kegelabteilung getragen beendete diese Maßnahme lange Jahre der Improvisation für die Sportkegler.
Viele Jahre mussten die Meisterschaftsspiele unserer erfolgreichen Kegler in Goddelau ausgetragen werden, was hohe Kosten und Aufwand bedeutete. Durch enorme Selbsthilfe der Mitglieder und Unterstützung der SKG-Abteilungen wurde eine vorbildliche Anlage geschaffen.
Die Gesamtmitgliederzahl der SKG ist auf 1900 gestiegen, besonders erfreulich der hohe Anteil von Jugendlichen, die das umfangreiche Angebot der 10 Abteilungen nutzen.
Unsere Hoffnung setzen wir auf die Zukunft, zum Wohle der Jugendlichen und aller Stockstädter Bürgerinnen und Bürger.
„Nicht der Verein hat am meisten gelebt, welcher die höchsten Jahre zählt, sondern der Verein, der von seinen Mitgliedern im Denken und Tun persönlich empfunden wurde!“